Klima
Bäume sollen die Stadt herunterkühlen
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Der Schottergarten-Wettbewerb läuft aus – Burscheid will jetzt Baumpflanzungen in Vorgärten bezuschussen.
Burscheid. Bis Dienstag nach Pfingsten können sich Burscheiderinnen und Burscheider noch beteiligen. Einschicken müssten sie ein Vorher-Foto ihres ehemaligen Schottergartens und das Nachher-Foto eines Vorgartens, der nun ganz anders gestaltet wurde, mit blühenden Pflanzen, mit Rasen und Sträuchern.
Da es bis jetzt aber keinerlei Resonanz auf diesen Wettbewerb gab und gibt, hat der Umweltausschuss jetzt am Donnerstag beschlossen, auf eine weitere Durchführung des Wettbewerbs zu verzichten. „Das Thema der Vorgartenbepflanzung soll nun durch die Planung einer separaten Baumpflanzkampagne weiterverfolgt werden“, schreibt Klimaschutzmanagerin Annemarie Sprinz in der Vorlage. Der Beschluss wurde einstimmig im Umweltausschuss angenommen.
Die Idee, die dahinter steckt. Gefördert werden könnte die Pflanzung von heimischen Bäumen mit einem Stammumfang von 12 bis 14 Zentimetern. Dazu gehören beispielsweise Spitzahorn, Rosskastanie, Walnuss, Robinie, Trompetenbaum, Schmalkronige Stadtulme, verschiedene Sorten von Obstbaumhochstämmen, Baumhasel oder Pyramiden-Hainbuche. „Der geeignete Standort sollte auf einem privaten Grundstück liegen und sollte Straßenbezug besitzen“, schreibt die Klimaschutzmanagerin. „Er muss also vor oder neben dem Haus gepflanzt werden. Dadurch würde sich der Baum positiv sowohl auf die klimatischen Bedingungen im öffentlichen Raum als auch auf das Straßenbild auswirken.“
Der zuständige Beigeordnete Mark Baack erklärt: „Wir erhoffen, mit diesem Weg auf mehr Resonanz in der Bevölkerung. Sie sind nicht so pflegeintensiv. Und sie tragen zur Begrünung und Verschattung bei.“ Und Bürgermeister Dirk Runge betont: „Bäume haben einen hohen Stellenwert bei den Bürgerinnen und Bürgern.“
Noch sind die Gesamtkosten der Maßnahme nicht abschließend zu beziffern. „Wir prüfen derzeit, ob für diese Maßnahme Förderungsmöglichkeiten bestehen“, sagt Annemarie Sprinz. „Daraus würden sich schließlich die konkreten Vorgaben bezüglich des Sponsorings ergeben, so dass die konkrete Höhe des Zuschusses für die Baumpflanzungen daran angepasst würden.“
CDU-Mitglied Falk Wollenschläger sagt: „Ich würde ungern das Thema Schottervorgärten ganz hintenan fallenlassen.“ Vielleicht könne man ja das Thema anders angehen. „Beispielsweise einen Fotowettbewerb starten, in dem die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert werden, ein Foto ihres blühenden Vorgartens einzuschicken“, sagt er. „Der Bundesverband Landschafts- und Gartenbau hat gerade so einen Fotowettbewerb gestartet und ich habe einen schönen Vorgarten bei der Bäckerei Beckmann in Hilgen und einen blühenden Blumenstreifen bei einem Autohaus in Burscheid gesehen.“ Bürgermeister Dirk Runge und Mark Baack sprachen sich kurz ab und Dirk Runge sagt: „So etwas können wir uns gut anlässlich der Umweltwoche vorstellen. Wir werden überlegen, wie wir diesen sehr konstruktiven Gedanken aufgreifen und damit umgehen.“
Klimaschutzmanagerin Annemarie Sprinz betont abschließend: „Die jetzt durch den Beschluss betroffenen Maßnahmen helfen, das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen und die Motivation zur Verhaltensänderung zu erreichen.“ Die tatsächlichen Auswirkungen aufs Klima seien aber nur schwer abschätzbar. „Das Vorhaben kann jedoch als teilweise klimarelevant im positiven Sinne eingestuft werden“, schreibt sie im Klimacheck der Vorlage. „Es hat einen Einfluss auf die Land- und Fortwirtschaft, auf Kreislaufsystem und auf die lokale Energieversorgung durch Senkung der ansteigenden Wärme.“
Umweltwoche
Die Umweltwoche sei nur Samstag ins Wasser gefallen. Ansonsten war der Umweltmarkt so gut besucht wie noch nie. Alle Partner werden die Festivitäten weiter unterstützen. Geplant ist der Auftakt am Samstag, 27., und am Sonntag, 28. April. Es soll mit einem Musikbeitrag Samstag Nachmittags stattfinden. Und es gebe Überlegungen, den Umweltmarkt am 3. Mai eventuell ans Megafon zu verlegen. Es seien aber noch nicht alle gefragt worden.