TOP-100-Siegel
Remscheider Unternehmen erhalten Preis als Innovationsführer
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REMSCHEID Die Ernst Blissenbach GmbH und die Wurm GmbH & Co. KG erhielten das TOP-100-Siegel. Beide sind echte Trendsetter.
Von Tristan Krämer
Zwei Remscheider Unternehmen gehören zu den innovativsten in Deutschland. Das ist das Ergebnis des diesjährigen Innovationswettbewerbs TOP 100. Beim Deutschen Mittelstands-Summit im baden-württembergischen Kornwestheim am Freitagabend erhielten die Ernst Blissenbach GmbH und die Wurm GmbH & Co. KG den Preis, der zum 25. Mal von TOP-100-Mentor Ranga Yogeshwar, dem wissenschaftlichen Leiter Prof. Nikolaus Franke vom Institut für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien und der compamedia GmbH verliehen wurde.
Nach 2015 und 2017 wurde die Ernst Blissenbach GmbH bereits zum dritten Mal ausgezeichnet. Mit „nur“ 15 Mitarbeitern verfügt der 1974 gegründete Mittelständler mit Sitz am Jägerwald über das weltweit innovativste System zur Innenentgratung längsnahtgeschweißter Rohre – ein Rohrinnenentgratungssystem mit der Ausschussquote null.
Dass sich das Unternehmen mittlerweile zum TOP-100-Seriensieger entwickelt hat, liegt nicht an der Fußballeidenschaft seines Geschäftsführers: Ernst Blissenbach ist bekanntermaßen Fan von Rekordmeister Bayern München und dessen Präsidenten Uli Hoeneß. Die Jury von TOP 100 bewertete das Innovationsmanagement der Firma in diesem Jahr mit dem Rating „A+“ – damit zählt die Ernst Blissenbach GmbH zu den besten Zehn in der Kategorie mit bis zu 50 Beschäftigten.
Außer dem Kernprodukt, einem Rohrinnennaht-Hobel mit Schneidring, mit dem bei der Fertigung von Rohren eine möglichst glatte Fläche entsteht, sticht der Mittelständler mit einem Spezialwerkzeug für Rohre heraus, die in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Ein Entgratungssystem, das bei Blissenbach in dreijähriger Arbeit entwickelt wurde, ermöglicht es, beim Bau von Fahrgasträumen wesentlich stabilere Rohre aus Werkzeugstahl einzusetzen.
Zweiter Remscheider Träger des TOP-100-Siegels ist in diesem Jahr die Wurm GmbH & Co. KG. Das Unternehmen mit Sitz im Morsbachtal entwickelt Hard- und Software für die Automatisierung der Kälte- und Gebäudetechnik im Bereich des Einzelhandels. Dabei sind die Wurm-Systeme für Supermärkte und ihre Kunden so unsichtbar wie unverzichtbar.
MITARBEITER
KULTUR Im Gespräch mit dem RGA betonten beide Unternehmen, dass Innovationskraft auch eine Frage der richtigen Unternehmenskultur ist. „Letztlich bilden die Menschen die entscheidende Stellschraube, ihr Können, Wissen und Wollen, aber auch das Dürfen“, sagte etwa Ernst Blissenbach. Und Gianluca di Lieto, Geschäftsführer von Wurm hob hervor: „Wir pflegen eine offene Diskussionskultur, damit gute Ideen nicht in den Köpfen der Mitarbeiter verborgen bleiben.“
Denn sie sorgen dafür, dass Wurst und Käse in den Kühlregalen und -truhen gekühlt bleiben. „Die Kühlmöbel sind mit Temperaturfühlern ausgestattet, die die Temperaturdaten ständig messen und sie an eine Logik-Einheit weiterleiten“, beschreibt Marius Kurtz, Assistent der Geschäftsleitung bei Wurm, den Vorgang. Ändert sich dann – beispielsweise, weil die Tür eines Kühlschranks offensteht – die Temperatur, regelt das System automatisch nach. So bleiben nicht nur die Waren frisch, sondern die Kühlung auch möglichst effizient. „Je genauer abgestimmt ist, wie viel Kühlmittel verdampft wird, desto weniger Energie wird verbraucht“, sagt Kurtz. Diese Effizienz spare Kosten und werde mit Blick auf Themen wie den Klimawandel immer bedeutsamer.
Ampelsystem ermöglicht simple Überwachung
Mit der Web-Anwendung „FrigoDoc Xpress“ ist es Filial- oder Bereichsleitern im Einzelhandel zudem möglich, technische Daten aus den einzelnen Filialen von jedem beliebigen Ort aus zu überwachen und – sollte etwas nicht wie gewünscht laufen – darauf zu reagieren. „Dabei wollen wir es dem Kunden so einfach wie möglich machen. Alle Daten laufen zunächst auf einem Server in Remscheid zusammen und werden dort aufbereitet. Für den Kunden ist dann über ein simples Ampelsystem zu erkennen, ob irgendwo nachgesteuert werden muss“, erklärt Marius Kurtz.