Volksbank
Der „Neue“ ist schon bald 30 Jahre dabei
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Wechsel im Vorstand der Volksbank im Bergischen Land.
Von Sven Schlickowey
Bergisches Land. Die Volksbank im Bergischen Land hat ein neues Führungsduo. Christian Fried, seit seinem Ausbildungsstart vor fast 30 Jahren bei dem genossenschaftlichen Institut beschäftigt, wurde zum Vorstand berufen. Er folgt auf Lutz Uwe Magney, der Ende Januar in den Ruhestand gegangen ist, und führt die Bank nun zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Andreas Otto.
Der 49-Jährige ist eine sehr konsistente Lösung, wie Andreas Otto deutlich macht: Man müsse keine Revolution von dem neuen Vorstand erwarten, sagt er: „Wir werden permanent weiter daran arbeiten, die Volksbank im Bergischen Land weiter zu entwickeln.“ Auch weil man gar keine Revolution brauche, wie Christian Fried betont: „Wir stehen ja auf soliden, gesunden Füßen.“
Es gibt kaum jemanden, der die Bank besser kennt als er.
Tatsächlich mutet nach dem Wechsel vieles an wie vorher: Neben Otto, im Ruhrgebiet geboren und als Jurist eher über Umwege zur Volksbank gekommen, steht mit Fried weiterhin ein „bergischer Jung“ und ein Eigengewächs der Bank. Schon Lutz Uwe Magney, der in Wermelskirchen aufgewachsen ist, hatte seine Lehre bei der damaligen Volksbank Remscheid absolviert. Auch die bisherige Arbeitsteilung bleibt bestehen: Andreas Otto verantwortet weiter den Bereich Markt, also das Privat- und Firmenkundengeschäft, Christian Fried bearbeitet die Marktfolge, also die internen Abteilungen des Instituts.
Dass der gebürtige Remscheider diese Aufgabe eines Tages übernimmt, sei „von langer Hand“ geplant gewesen, berichtet Andreas Otto, was man auch an seinem beruflichen Werdegang der vergangenen Jahre ablesen kann: Seit 2016 leitet Christian Fried das Risikocontrolling der Bank, bei der Fusion der Volksbank Remscheid-Solingen mit der Credit- und Volksbank Wuppertal 2017 war er an verantwortlicher Stelle dabei, 2018 wurde er zum Generalbevollmächtigten ernannt. „Ich hatte ausreichend Zeit, mich auf das neue Amt vorzubereiten“, sagt Fried heute. „Es gibt kaum jemanden, der die Bank besser kennt als er“, sagt sein Vorstandskollege.
Bei aller Verlässlich- und Beständigkeit, genug zu tun gibt es trotzdem für den neuen Vorstand. Es gelte, die Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit voranzutreiben, sagt Christian Fried. Und angesichts des BGH-Urteils von April 2021 zu AGBs und Gebühren sei es für eine Bank auch nicht einfacher geworden, überhaupt noch Geld zu verdienen.
Eine weitere Baustelle hat die Bankenaufsicht BaFin aufgemacht, als sie die Institute aufforderte, die Eigenkapitalquote zu erhöhen. Dafür könne man Teile des Überschusses nutzen, sagt Christian Fried. Als Genossenschaft habe man zusätzlich auch die Möglichkeit, neue Mitglieder und mit ihnen Einlagen zu gewinnen. „Da haben wir durchaus noch Potenzial“, sagt Andreas Otto. Gehoben werden soll das unter anderem durch direkte Ansprachen: „Wir wollen unsere Kunden überzeugen, dass es sinnvoll ist, Genossenschaftsmitglied zu werden. Nicht nur, weil es da eine ordentliche Dividende gibt.“ Im vergangenen Jahr hatte die Volksbank im Bergischen Land vier Prozent auf die Einlagen ihrer Mitglieder ausgeschüttet.
Und das könnte sich in diesem Jahr wieder in einem ähnlichen Bereich bewegen, deutet der Vorstandsvorsitzende an. Noch sei der Jahresabschluss nicht fertig erstellt, doch erkennbar sei bereits: „Das Ergebnis wird ein ordentliches werden.“ Auch das mutet nach dem Wechsel im Vorstand an wie vorher.
Hintergrund
Die Volksbank im Bergischen Land mit Sitz in Remscheid-Lennep ist mit 23 Filialen in 13 Städten vertreten und beschäftigt derzeit rund 365 Mitarbeiter, darunter 30 Azubis. Ihre Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1869, als mit dem Spar- und Darlehensverein zum heiligen Joseph das älteste Vorgängerinstitut gegründet wurde. Getragen wird die Bank heute von mehr als 10 800 Genossenschaftsmitgliedern.