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© Roland Keusch

REMSCHEID Regina Buschhaus sichert mit Unterstützern die Nahversorgung im Südbezirk.

Von Gerhard Schattat

Alles hinnehmen? Sich in das fügen, was am grünen Tisch für einen beschlossen wird? Regina Buschhaus (45) aus Remscheid hat gezeigt, dass es auch anders geht, wenn man den nötigen Mut und die erforderliche Unterstützung hat.

Jetzt ist sie selbst Chefin, hat die Leitung des Frischmarktes an der Baisieper Straße übernommen. Und ist nun verantwortlich an der Stelle, an der sie zuvor 13 Jahre im Supermarkt als Angestellte gearbeitet hat, zuletzt als stellvertretende Marktleiterin bei Nahkauf.

FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN

Im letzten Jahr wurde es klar: Der Nahkaufmarkt an dieser Stele würde aufgegeben. „Die übergeordnete REWE will auf Dauer keine Märkte unter 1000 Quadratmetern“, erklärte dazu Regina Buschhaus. Sie wäre in einem anderen Markt außerhalb Remscheids untergekommen. Aber sie sah die Alternative, den Markt am alten Standort selbst zu führen – in Eigenregie. Schließlich erkannte Regina Buschhaus, dass in der Nachbarschaft ein großer Bedarf für einen wohnortnahen Lebensmittelmarkt bestand.

Lebensgefährte Ulrich Obodzinski half dabei, die finanziellen Grundlagen herzustellen, um einen neuen Markt an alter Stelle betreiben zu können. Zusammen mit Geldgebern, die vor allem die Versorgung des Bezirkes sicherstellen wollten, wurde die Frischmarkt Remscheid Süd GmbH gegründet. Regina Buschhaus kümmert sich um den Betrieb des Ladens, Uli Obodzinski, der hauptberuflich Computerfachmann ist, ist zuständig, wenn es ums Geld geht. In den neuen Laden waren vier vom alten Team übergewechselt; heute sind es schon wieder zehn Mitarbeiter, zumeist Aushilfen. Als Chefin musste Regina Buschhaus ihre Halbtags- auf eine Vollzeitstelle aufstocken. Da ihre Kinder mittlerweile erwachsen sind, war das kein Problem.

Leitung heißt auch mehr Verantwortung: Tatsächlich kommt sie jetzt um 7 Uhr und geht oft erst um 21 Uhr. Als Nachbarschaftsladen setzt man besonderen Wert auf Service. Was an Lebensmitteln nicht vorhanden ist, kann oft bestellt werden. Und nicht nur Senioren nutzen das Angebot, sich bestellte Lebensmittel gegen einen kleinen Obolus nach Hause liefern zu lassen. Nach etwas mehr als 100 Tagen stehe fest, dass der Frischmarkt sich trägt.