Entschädigung für Fahrtzeiten

Bauarbeiter fahren rund 200 Mal rund um den Globus

Für die Fahrtzeiten zur Baustelle bekommen Bauarbeiter ab sofort eine Entschädigung.
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Für die Fahrtzeiten zur Baustelle bekommen Bauarbeiter ab sofort eine Entschädigung.

Neuregelung in der Baubranche: Erstmals gibt es eine Entschädigung für die Fahrtzeiten zur Baustelle.

Bergisches Land. Mehr als 1300 Menschen in Solingen und Remscheid arbeiten laut Gewerkschaft auf dem Bau. Und auf die wartet, wenn dieser Tage ihre Abrechnungen verschickt werden, eine Neuerung, auf die die IG Bau hinweist. Denn seit Januar werde erstmals eine Entschädigung für den Weg zur Baustelle berechnet – und voraussichtlich mit der Februar-Abrechnung ausgezahlt.

„Das ist eine Premiere für den Bau: Endlich gibt es eine Entschädigung für die Fahrstrecken und damit vor allem für die vielen Stunden, die Maurer, Betonbauer, Kranführer & Co. Monat für Monat auf der Straße unterwegs sind“, sagt Uwe Orlob, Bezirksvorsitzender der Gewerkschaft. Bislang hätten die Bauarbeiter Zeit und Nerven auf dem Weg zum Arbeitsplatz meist zum Null-Tarif investiert. Die neue Regelung sei „ein wichtiger Schritt nach vorn, um die Arbeit auf dem Bau vom Lohn her attraktiver und gleichzeitig auch gerechter zu machen“.

Konkret gehe es um 6 bis 8 Euro am Tag, abhängig von den gefahrenen Kilometern zwischen Betrieb und Baustelle, erklärt die Gewerkschaft. „Wer nicht mit dem Baubulli fährt, sondern das eigene Auto nimmt, bekommt weiterhin zusätzlich Kilometergeld. Auch für Fahrten mit Bussen und Bahnen gibt es eine Erstattung“, sagt Carsten Burckhardt, im Bundesvorstand der IG Bau für die Bauwirtschaft zuständig. Wer auf Montage sei und nicht jeden Tag nach Hause fahren könne, bekomme – abhängig von der Strecke – zwischen 18 und 78 Euro pro Woche.

Die Strecken, die die Arbeitnehmer zur jeweiligen Baustelle zurücklegen müssen, seien in Summe beachtlich, betont die Gewerkschaft – und verweist auf eine entsprechende Untersuchung des Pestel-Instituts in Hannover. Demnach seien durchschnittlich neun von zehn Beschäftigten auf dem Bau an mindestens 200 Arbeitstagen pro Jahr unterwegs, die durchschnittliche Fahrstrecke zwischen Betrieb und Baustelle betrage 15 Kilometer.

„Klar, mal liegt die Baustelle um die Ecke, oft ist sie aber auch jwd – also ganz weit draußen“, sagt der Bezirksvorsitzende Uwe Orlob. Allein die Bauarbeiter aus der Klingen- und der Werkzeugstadt kämen so auf rechnerisch insgesamt mehr als acht Millionen Kilometer im Jahr. Oder anders ausgedrückt: Zusammen umrunden sie pro Jahr mehr als 200 Mal den kompletten Erdball. wey

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