Kabarett

Senioren-Kabarettisten verteilen wieder ihre Spitzen

Dieter Janke, Petra Kiesler, Michael Schmidt, Christel Völker und Werner Brück (v. l.) proben wieder im Wiedenhof.
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Dieter Janke, Petra Kiesler, Michael Schmidt, Christel Völker und Werner Brück (v. l.) proben wieder im Wiedenhof.
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Das laut eigener Aussage einzigartige Ensemble in NRW tritt nach Corona auf.

Von Melissa Wienzek

Remscheid. „Weine nicht, wenn du Remscheid siehst, dam dam, dam dam, Remscheid ist und bleibt sehr schön, auch wenn das andere anders sehen. Das Vorkaufsrecht für den alten Sinn, das ließ man wohl fahren so dahin. . .“, schallt es inbrünstig aus dem „Bergischen Löwen“, der guten Stube im Keller des Wiedenhofs. Hier teilt jemand gerade gegen die Stadtverwaltung aus – es sind die „Remscheider Schirmspitzen“, das laut eigener Aussage einzige und munterste Seniorenkabarett in NRW. Mehr als 110 Auftritte haben sie schon absolviert. Und jetzt spannen sie wieder ihre Schirme auf.

Nach Corona starten Dieter Janke, Werner Brück, Petra Kiesler, Christel Völker und Michael Schmidt wieder richtig durch. Im Gepäck haben sie dabei das neue Remscheid-Lied aus der Feder von Michael Schmidt, der erst vergangenes Jahr mit Petra Kiesler dazugestoßen ist. Aber natürlich auch die vielen Klassiker von Gründer Roland Böttcher. Die „Schirmspitzen“ singen, spielen Sketche, tragen Texte vor – und so ziemlich jeder wird sich hier wiederfinden.

Ensemble sucht noch Mitstreiterinnen und Mitstreiter

Zum Beispiel beim Ordnungsfimmel, über den daheim ein Streit zwischen Mann und Frau entbrennt, oder beim typischen Hörproblem nach dem Motto „Er hört nur, was er hören will“. „Große Begeisterung herrscht immer bei den Themen rund um Paare oder Liebe und Anzüglichkeiten“, sagt Dieter Janke, der das Kabarett 2006 mit Roland Böttcher aus der Taufe hob. Bei Reimen wie „Haben Sie Narzissen zum Küssen oder Wicken zum . . .?“ tobe stets der Saal der Senioreneinrichtungen. Aber auch aktuelle Themen greift das Remscheider Laien-Ensemble auf: Politik, Sport, Digitalisierung (köstlich der Witz über das Baby, das im Mutterleib schon Smartphone daddelt, aber auch genauso erschreckend), Streik, Energiekrise. „Es sind alles Sachen, die zum Nachdenken anregen – aber immer mit Humor“, sagt Dieter Janke.

Und alles, was auch die Remscheiderinnen und Remscheider betrifft: So geht es in den neuen Schmonzetten um den Umbau des Ebert-Platzes, die EMMA, die immer noch ein altes Namensschild trägt, oder die verpasste Chance der Stadt, den leerstehenden Sinn-Leffers an der Allee zu kaufen. Die Spitzen piksen. Aber nur die Obrigen. Denn das Motto der Kabarettisten lautet: „Die Spitzen gegen die Großen nach oben, gegen die kleinen Leute nach unten.“

Das Programm passen sie je nach Auftritt an. Denn die muntere Truppe, die nur um eine Aufwandsentschädigung bittet, kann man buchen – nicht nur Senioreneinrichtungen, Verdi und Seniorenbeiräte, sondern gerne alle Interessierten. Und: Das Ensemble sucht noch weitere Mitspieler – diese müssen auch keine Senioren sein. Wer Interesse hat, wendet sich an Werner Brück, Tel. 4 49 77 97. Er plant auch die Auftritte.

Die nächsten Termine: 22. März, 15 Uhr, im „Haus der Begegnung“ in Wermelskirchen; am 17. April, 19.30 Uhr, bei „Wein und Käse“ im evangelischen Gemeindehaus Johann-Sebastian-Bach-Straße gemeinsam mit Musiker Manfred Jantzen am Schifferklavier (Anmeldung erforderlich beim Veranstalter), am 6. Juni, 15 Uhr, beim DRK auf der Alleestraße sowie am 31. August, 16 Uhr, bei der „Wochen der älteren Generation“ im WTT samt Willibert Pauels. Karten hierfür wird es bald im Seniorenbüro geben.

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