Klaus Küster blickt zurück

Küsters Handschrift: Das Fotogramm (l.) ist typisch für den Remscheider, der mit Licht experimentiert. Rechts: Gemeinplatz in Genua (2000). Der Künstler ist ein großer Italienfreund. Reproduktionen (2): Klaus Küster
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Küsters Handschrift: Das Fotogramm (l.) ist typisch für den Remscheider, der mit Licht experimentiert. Rechts: Gemeinplatz in Genua (2000). Der Künstler ist ein großer Italienfreund. Reproduktionen (2): Klaus Küster

Remscheid Zwei Jahre hat er recherchiert, Bildarchive durchgesehen, Aufnahmen gewälzt und schließlich seine Wahl getroffen: Nun hält Klaus Küster sein "Werk" in den Händen - endlich. Seit vielen Jahren trieb den freischaffenden Künstler der Gedanke um, eine Retrospektive seines vielfältigen Schaffens zu veröffentlichen.

"Wenn man Bilder macht, möchte man sie auch zeigen. Das ist das Motiv des Künstlers", sagt der 71-Jährige.

In der Vergangenheit gab es bereits kleinere Publikationen. Das aktuelle Buch übertrifft jedoch alles: Auf 370 Seiten bildet der gelernte Grafikdesigner einen imposanten Querschnitt durch alle möglichen Werkblöcke ab: Zeichnungen, Gemälde, Installation und Fotografien, zwischen 1969 und heute. "Es ist nicht alles drin. Aber das, was mir für einzelne Werkblöcke typisch schien", erklärt er. Es habe ihm viel Freude bereitet, Rückschau zu halten - "bis auf die letzten Wochen und Monate". Er wollte sein Herzensprojekt endlich in den Bücherregalen wissen.

Der Remscheider lässt sich nicht eindeutig in eine Schublade stecken

200 Stück hat Küster auf eigene Kosten drucken lassen. Die äußerliche Aufmachung ist gleichermaßen ansprechend wie das Innere: Der Remscheider lässt sich thematisch und stilistisch nicht in eine Schublade stecken. "Malerei, Zeichnung, Grafik und Skulptur sind ihm handwerklich so souverän verfügbar, dass er sich jeder Eindeutigkeit einer Metierzuordnung quecksilbrig entzieht", schreibt Andreas Steffens in einem Essay über Küster, der sich neben anderen Texten von weiteren Kollegen und Weggefährten in dem Buch findet. Auch Küster hat einiges selbst geschrieben - Anekdotisches oder etwas, das die Intention seiner Arbeiten erhellen soll.

Am häufigsten bedient Küster sich der Fotografie. Doch er ist kein Fotograf. An der Fotografie interessiert ihn ausschließlich ihr technisches Potenzial. Er experimentiert mit Licht. Die "Lichtplastik", das "luminoplastische" Bild, etwa entsteht durch die Belichtung eines bearbeiteten Fotopapiers. Küster geht noch einen Schritt weiter: Er bearbeitet seine Fotogramme mit Nadeln und anderen Gegenständen.

Die Fotografie ist dem Künstler auch für sein "Paragoni"-Archiv zu Nutze. Das sind vergleichende Bilder, die oft Alltägliches zeigen. Ein Faible hat der 71-Jährige für Baustellen. Er ist aber auch ein großer Italien-Freund. Davon zeugen Fotos von knochigen Olivenbäumen oder öffentlichen Plätzen. Die Arbeit an dem Katalog hat Klaus Küster jedenfalls beflügelt. Da er in diesem Jahr nicht sehr produktiv gewesen sei, wolle er das im nächsten Jahr ändern: "Es gibt einige neue Konzepte, die noch in der Schublade sind."

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