Einschneidende Funktion

Neue WhatsApp-AGBs: Tech-Magazin will wissen, was Verweigerern wirklich droht

WhatsApp sorgte zum Jahreswechsel mit einem kleinen Pop-Up für große Aufregung. Der Messenger versucht zurückzurudern. Jetzt berichtet ein Tech-Magazin Details.

  • WhatsApp* will in einem neuen Update die Kommunikation zu seinen Nutzern verbessern.
  • Doch das Update sorgt vor allem mit Datenaustausch-Gerüchten um Facebook für Aufsehen.
  • Der Dienst hat Frist und Bedingungen für die Zustimmung geändert

Update vom 24. Februar, 11.36 Uhr: Der Messenger WhatsApp ändert seine Nutzungsbedingungen und vergrault zahlreiche Nutzer. Mehr Daten könnten mit dem Mutterkonzern Facebook geteilt werden, so lautet eine zentrale Befürchtung vieler Nutzer. Das stimmt nicht ganz, denn die Änderungen betreffen nicht den Datenaustausch zwischen WhatsApp und Facebook in Europa. Trotzdem bleiben einige Datenschutzrichtlinien der App kontrovers.

Um in Sachen Image zu retten, was noch zu retten ist, ruderte der Messenger-Dienst inzwischen doch zurück: Er hat die Frist der Zustimmung vom 08. Februar auf den 15. Mai verlegt und hofft mit mehr Transparenz, die Bedenken der Nutzer aus dem Weg zu räumen. Man versucht es mit einem neuen Blogeintrag, einer Hilfeseite und FAQs. Eine ausführliche Erklärung soll hier für „für Klarheit zu sorgen und Missverständnissen vorbeugen“. Aber was passiert, wenn wir dem Update trotzdem nicht zustimmen?

Zahlreiche Nutzer haben WhatsApp bereits von ihren Smartphones verbannt.

Details zu den neuen WhatsApp-AGBs: Damit müssen Messenger-Nutzer nach dem 15. Mai rechnen

Das amerikanische Technik-Magazin TechCrunch veröffentlichte Mitte Februar Details aus einem Schreiben des Messengerdienstes. WhatsApp wolle demzufolge alle Nutzer nach und nach sperren, die den neuen Nutzungsbedingungen nicht zustimmen. Wer seinen Haken nicht setzt, der verliert ab dem 15. Mai die „volle Funktionstüchtigkeit“ der App. Nutzer erhalten in dieser Phase zwar Benachrichtigungen und Anrufe, können aber in der App weder Nachrichten schreiben noch lesen. Die Accounts werden dabei als „inaktiv“ behandelt und dementsprechend nach 120 Tagen gelöscht.

Update vom 10. Januar, 15.01 Uhr: Nach der von vielen als Zwangs-Update bezeichneten Aktualisierung der Nutzungsbedingungen von WhatsApp, gibt es offenbar einen regelrechten Ansturm auf Konkurrenten wie Signal oder Threema*,

WhatsApp: Große Verwirrung um gravierende Veränderung - Messenger-Anbieter nimmt Stellung

Update vom 9. Januar, 14.45 Uhr: Zuletzt war bekannt geworden, dass durch das neue WhatsApp-Update eine stärkere Verzahnung mit Facebook erreicht werden soll. Wer seine Daten nicht bei Facebook sehen will, kann die App nicht mehr weiter nutzen. Doch nun dementiert WhatsApp die Vorwürfe. Niamh Sweeney, Director of Policy bei WhatsApp, schrieb bei Twitter: „Es ist falsch.“ WhatsApp-Nutzer in der Europäischen Union müssten nicht zustimmen, dass „Daten mit Facebook für Werbezwecke geteilt werden, um den Service weiterzunutzen.“ „Es gibt keine Änderung der Datenweitergabe-Praktiken in Europa durch dieses Update.“ Der Clou hier liegt in der Formulierung „für Werbezwecke.“

Denn klar ist auch: WhatsApp teilt bereits Daten mit Facebook. Diese werden zur Verbesserung der Apps genutzt. Nicht jedoch für Werbezwecke. Dies stellt das Unternehmen in seinen FAQs dar.

WhatsApp teilt zukünftig die Daten aller Nutzer mit Facebook

Update vom 7. Januar, 10.58 Uhr: Bislang war bekannt, dass WhatsApp eine neue Veränderung einführt, die für eine bessere Kommunikation zwischen dem Nachrichtendienst und seinen Nutzern, mittels einer Erweiterung des Sprachrohrs der App, sorgen soll. Doch WhatsApp belässt die Änderungen der Nutzungsbedingungen nicht nur hierbei. Neue Informationen sind über das umstrittene Update durchgedrungen.

Allen Anschein nach soll es sich nun nämlich bei den neuen Nutzungsbedingungen vor allem um eine stärkere Verzahnung mit Facebook handeln. Damals konnte man es noch ablehnen, jetzt werden die Daten der WhatsApp-Nutzer immer mit Facebook geteilt. Stimmt man der Regelung bis zum 8. Februar 2021 nicht zu, kann man die App nicht mehr verwenden.

Zwangsupdate von WhatsApp gilt schon ab dem 8. Februar

Bei WhatsApp verändert sich jetzt einiges. (Symbolbild)

Die Information über die neue Veränderung tritt beim Öffnen der App auf. Dabei erscheint unten rechts ein grüner Balken auf dem „Zustimmen“ steht. Darüber schreibt WhatsApp: „Tippe auf ZUSTIMMEN, um die neuen Nutzungsbedingungen zu akzeptieren, die ab dem 8. Februar 2021 gelten. Ab diesem Datum musst du die neuen Nutzungsbedingungen akzeptieren, um WhatsApp weiter nutzen zu können.“

WhatsApp bereitet heikle Änderung vor: Wer sie nicht akzeptiert, hat Pech

Ursprungsmeldung 5. Dezember, 12.19 Uhr: Dublin - Es ist eine kleine, aber entscheidende Änderung, die jetzt auf WhatsApp-Nutzer* zukommen soll. Schon die letzten Wochen konnte man so manche Neuerung in der beliebten Messenger-App beobachten - Technik-Experten halten diese für wirklich sinnvoll und längst überfällig, verbessern sie doch die Dienste der App - gerade im Vergleich zur oftmals etwas fortschrittlicheren Konkurrenz - enorm. So hat WhatsApp vor einigen Tagen etwa mehr Hintergrundbilder für Chats zur Verfügung gestellt, die jetzt von verwendet werden können.

Erst kürzlich wurde zudem die Möglichkeit für ablaufende Nachrichten eingeführt, sowie eine praktische Funktion, die dem Nutzer mehr Speicherplatz zur Verfügung stellen kann. Darüber informierte der Konzern jeweils auf Twitter. Jetzt plant WhatsApp offenbar einen neuen Coup* - der Messenger-Dienst will nämlich fortan in direktem Kontakt mit seinen Benutzern stehen und ihnen Nachrichten schicken können. Digitale Post mit dem Absenders WhatsApp wird also künftig im Nachrichtenfeed zu finden sein. Darüber berichtet auch hna.de*.

WhatsApp verschickt künftig auch selbst Nachrichten

Neue Funktionen und Veränderungen hatte der Messenger-Dienst, dessen Hauptsitz im irischen Dublin liegt, bisher entweder über seinen eigenen Blog, die sozialen Netzwerke oder via YouTube-Videos angekündigt. Damit ist jetzt Schluss - beziehungsweise WhatsApp* erweitert vielmehr sein Sprachrohr. WABetaInfo zufolge sollen Benutzer der App zukünftig direkt in der Anwendung über Neuerungen informiert werden - so lautet zumindest der Plan. Ein Update wird das Novum dann vermutlich mit sich bringen: In der Messenger-App wird es einen eigenen Bereich geben, der anzeigen soll, dass WhatsApp eine neue Funktion anbietet.

An vielen WhatsApp-Nutzern gehen die Neuerungen regelmäßig einfach vorüber, müsste man sich die Informationen schon sehr gezielt „besorgen“, indem man beispielsweise Blogs wie WABetaInfo besucht. Mit etwas Glück schnappt der Technik-Laie ansonsten oft wohl eher online Nachrichten über Neuerungen auf. Mit der neuen Funktion, die WhatsApp jetzt einführen will, soll dieses Informationsleck endlich der Vergangenheit angehören. Eine so direkte Kommunikation zwischen dem Benutzer und dem Konzern, der hinter dem Messenger steht, gab es bis dato noch nie. So halten IT-Experten vor allem diese geplante Neuerung für absolut sinnvoll, da so auch wirklich alle Endverbraucher erreicht werden.

WhatsApp erwartet aktive Zustimmung der Benutzer

Einen Haken hat der Plan aber - und der könnte zur Stolperfalle für das neuartige Kommunikationskonzept werden. Damit die praktische Funktion auch umgesetzt werden kann, muss man als Benutzer den neuen Nutzungsbedingungen zustimmen. Und diese Möglichkeit der aktiven Einwilligung hat ein Ablaufdatum: WABetaInfo zufolge tritt die Änderung nämlich am 8. Februar 2021 in Kraft - und wer bis dahin den neuen Nutzungsbedingungen nicht zugestimmt hat, kann WhatsApp nicht mehr verwenden.

Mehr Transparenz und besser zugängliche Informationen haben also ihren Preis. So einen drastischen Schritt ging der beliebteste Messenger-Dienst der Deutschen bisher noch nie. Den Nutzungsbedingungen stimmte man bisher nur einmalig bei der Installation von WhatsApp zu. Da musste man ein Häkchen setzen. Allen weiteren Änderungen in den Bestimmungen akzeptierte man fortan „passiv“, indem man die App einfach weiter benutzte. Die geplante Veränderung ist also doch so bedeutend, dass sich WhatsApp das „aktive OK“ seiner Benutzer sichern möchte. (cos) *tz.de und hna.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Rubriklistenbild: © Christoph Dernbach

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