Schlapper Akku

Starthilfe beim Auto: Beim Überbrücken der Batterie ist Vorsicht geboten

Gerade an kalten Herbst- und Wintertagen machen Autobatterien gerne schlapp – Rettung kann das Überbrücken bringen. Allerdings gibt es hier einiges zu beachten.

Meistens passiert es dann, wenn man es eilig hat – und man ohnehin schon etwas spät für einen wichtigen Termin dran ist: Das Auto springt nicht an. Natürlich gibt es viele Gründe, warum ein Fahrzeug nicht startet – doch in sehr vielen Fällen liegt es an der Batterie. Gerade an kalten Herbst und Wintertagen geht dem Akku schon mal der Saft aus – meist daran zu erkennen, dass der Anlasser nur noch „leiert“. Auch für die Pannenhelfer des ADAC sind schwächelnde Batterien der häufigste Einsatzgrund. Auf die Schnelle hilft dann nur eines: Überbrücken. Doch: Wie ging die Sache mit dem Starterkabel jetzt gleich noch mal?

Starthilfe: Beim Überbrücken der Autobatterie unbedingt die Reihenfolge beachten

Bevor man loslegt, empfiehlt der TÜV Süd auf jeden Fall einen Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs werfen. Grundsätzlich zu beachten ist, dass sich die Polzangen des Starterkabels nicht berühren – sonst kommt es zu einem gefährlichen Kurzschluss. Ebenso darf das Ende des am Pluspol befestigten Kabels (in der Regel rot) nicht mit elektrisch leitenden Fahrzeugteilen in Kontakt kommen. Auch von drehenden Teilen im Motorraum sollte man die Kabel unbedingt fernhalten. Und: Auf keinen Fall während des Überbrückens rauchen – denn laut den TÜV-Experten kann in der Nähe eines Autoakkus immer etwas Knallgas entstehen.

Wer eine Autobatterie überbrücken möchte, sollte einige Dinge beachten. (Symbolbild)

Starthilfe: Zuerst das rote Kabel an der Batterie des Spenderautos anschließen

Der ADAC empfiehlt folgende Vorgehensweise bei der Verwendung eines Starterkabels: Zunächst verbindet man das rote Kabel mit dem Pluspol der Batterie des Spenderautos, im Anschluss wird das andere Ende mit dem Pluspol der Batterie des Pannenautos verbunden. Danach wird das schwarze Kabel an den Minuspol der Batterie des Spenderautos angeschlossen. Das andere Ende nun nicht an die Batterie des Pannenfahrzeugs anschließen! Es droht Funkenflug! Stattdessen kommt das Ende des schwarzen Kabels an den vorgegebenen Masseanschluss des Pannenautos (hier hilft die Betriebsanleitung weiter). Alternativ kann man es auch an einer freien metallischen Stelle am Motorblock anschließen.

Starthilfe: Motor des Spenderfahrzeugs einige Zeit laufen lassen

Sind alle Kabel korrekt angeschlossen, wird der Motor des Spenderfahrzeugs gestartet. Nun sollte man einen Moment abwarten. Laut dem Automobilclub ACV kann es sich gerade bei besonders stark entladenen Batterien oder tiefen Temperaturen lohnen, durchaus einige Minuten zu warten, bevor man versucht, den Motor des Pannenfahrzeugs zu starten. Klappt die Überbrückung auch nach mehreren Sekunden nicht, sollte man noch einmal alle Anschlüsse überprüfen und es erneut versuchen. Spätestens nach dem dritten erfolglosen Startversuch sollte man aber abbrechen und sich professionelle Hilfe holen, rät der ADAC – sonst drohen möglicherweise Schäden. Ein Grund für eine leere Autobatterie kann übrigens das häufige Fahren von Kurzstrecken sein.

Kontroll- und Warnlampen im Auto: Wenn es rot leuchtet, sollten Sie sofort anhalten

Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Plötzlich blinkt und leuchtet es im Cockpit! Die Symbole und Kontrolllichter am Armaturenbrett zeigen an, ob dem Auto technisch etwas fehlt. Allerdings, ist es wichtig zu wissen, was die Lämpchen bedeuten. Hier die wichtigsten Kontrollleuchten im Auto: © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Motoröldruck zu niedrig. Motor abstellen. Ölstand prüfen und gegebenenfalls nachfüllen - hilft aber nicht immer. Meist muss der Wagen in eine Werkstatt geschleppt werden. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Ölmangel, Ölstand überprüfen und nachfüllen - sonst droht Motorschaden. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Anschnallzeichen: Einer oder einige der Fahrgäste sind nicht angeschnallt. Das Symbol leuchtet auch auf, wenn eine schwere Tasche auf dem Sitz steht. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Probleme bei der Stromversorgung: Generator defekt oder eine elektrische Verbindung unterbrochen. Motor nicht ausschalten und zur nächsten Werkstatt. NICHT weiterfahren bei elektrischer Servolenkung (Lenkkraftunterstützung kann ausfallen) oder gerissener Keilriemen (Motor kann überhitzen). © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Probleme mit der Bremse. Brennt dieses Licht auch bei gelöster Handbremse, droht große Gefahr. Zu wenig Bremsflüssigkeit oder die Beläge sind bis aufs Metall runter. Sofort anhalten und Pannendienst rufen. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Motor ist überhitzt. Kühlwasser reicht nicht mehr. Anhalten und abkühlen lassen. Danach unbedingt in die Werkstatt. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Reifendruckkontrollsystem meldet zu niedrigen Reifendruck. Eventuell harmlos, wenn das Symbol nach dem Reifenwechsel leuchtet (fehlende Kalibrierung) - mehr in der Betriebsanleitung. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Störung im Rückhaltesystem. Funktionsversagen des Airbags/ Gurtstraffers bei Unfall möglich - sofort in die Werkstatt. Symbol leuchtet auch bei deaktiviertem Beifahrerairbag (wg. Kindersitz). © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Bremsbeläge sind abgefahren und sollten demnächst erneuert werden. Weiterfahren möglich. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) ist aktiv - oft auf nassen und vereisten Straßen. Vorsichtig lenken, keine Vollbremsung machen und Fuß vom Gas nehmen. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Probleme mit der Motorsteuerung. Der Schadstoffausstoß kann erhöht sein. Symbol leuchtet auch, wenn die Lambdasonde defekt ist oder ein Marder ein Kabel beschädigt hat. Umgehend in die nächste Werkstatt fahren. © ADAC
Es blinkt und leuchtet: Was die Warnlampen - Kontrollleuchten im Auto bedeuten.
Nebelschlussleuchte ist eingeschaltet. In Deutschland nur erlaubt, wenn die Sicht durch Nebel geringer als 50 Meter ist. © ADAC

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Starthilfe: Bei der Weiterfahrt auf eventuelle Fehlermeldungen achten

Wenn das Pannenauto angesprungen ist, empfiehlt es sich, beide Fahrzeuge noch einige Minuten laufen zu lassen. Im Empfängerfahrzeug sollte man laut ADAC dann größere Verbraucher wie Gebläse, Lüftung und Licht einschalten, um Spannungsspitzen zu vermeiden und die Bordelektronik zu schonen.

Anschließend wird das schwarze Kabel zuerst vom Spenderauto, dann vom Pannenfahrzeug getrennt. Danach wird auch das rote Kabel entfernt. Während der Motor des Pannenfahrzeugs weiterläuft, werden dann die nicht benötigten Verbraucher wieder ausgeschaltet. Bei der Weiterfahrt sollte man nun auf eventuell auftretende Fehlermeldungen achten – sollten solche auftreten, empfiehlt es sich anzuhalten und professionelle Hilfe zu rufen. Nach Beendigung der Fahrt sollte die Batterie dann mit einem geeigneten Ladegerät aufgeladen werden. Hilft auch das nicht mehr, bleibt nur noch ein Austausch der Batterie.

Rubriklistenbild: © Petra Schneider/Imago

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